Bei seiner Geburt wurde er Petrus Sabbatius genannt. Auf Einladung seines mütterlichen Onkels kam er zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Konstantinopel, wo er dank der Patronage Justins I. (P6691) eine umfassende klassische Bildung erlangte. Der Einfluss seines Onkels sicherte ihm die Aufnahme in die sogenannte 'Scholares', und bis 518 wurde er Mitglied der persönlichen Leibwache des Kaisers. Unter der Herrschaft seines Onkels gelangte Justinian I. zu größerer Bedeutung. Er übernahm nach und nach die Zügel der Regierung seines Onkels, und als designierter Thronfolger wurde er schließlich am 1. April 527 zum Mitkaiser ernannt. Nach dem Tod Justins I. vier Monate später wurde Justinian I. am 1. August zum alleinigen Kaiser. Die Regierung Justinians I. stieß bald auf ernsthaften Widerstand. Die senatorische Aristokratie war zutiefst unzufrieden mit dem Kaiserpaar, das aus einer so niedrigen sozialen Schicht stammte, und das Volk war über die grobe Steuerpolitik und die strenge Gesetzgebung verärgert. Der Kaiser führte auch viele zivile, militärische und finanzielle Reformen durch, die darauf abzielten, die Position des Reiches und der Regierung zu stärken. Die politischen Ergebnisse der Herrschaft Justinians I. erwiesen sich als von kurzer Dauer und erschöpften die Ressourcen des Reiches erheblich. Er starb am 14. November 565 im hohen Alter und wurde im kaiserlichen Mausoleum innerhalb der Kirche der Heiligen Apostel beigesetzt (Justinian I. LMA 5, 1991, 821-822).